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Chorgesang

Teilhabe und Integration

Kulturelle Teilhabe stärkt das Zusammenleben und den Zusammenhalt in einer vielfältigen
und individualisierten Gesellschaft. Alle Menschen sollten Zugang zum Kulturleben und zum kulturellen Erbe haben. Um die Teilhabe in der Musik zu fördern, braucht es verschiedene Ansätze und Maßnahmen, die unterschiedliche Bevölkerungskreise ansprechen – von der Musikvermittlung über die Unterstützung von Laienmusik bis hin zum Abbau von Hindernissen für besondere Zielgruppen. Dazu gehören das Diversity-Prinzip (Ausrichtung auf Vielfalt und Individualität), die künstlerische Präsenz im öffentlichen Raum, die Eruierung und Aufhebung struktureller Hindernisse, die Anpassung der Betriebskultur, die Mitbestimmung diverser Gesellschaftsgruppen, die Schaffung einer Feedbackkultur, die partizipative künstlerische Arbeit mit Amateurinnen und Amateuren sowie die Kooperation mit externen Organisationen.

Um kulturelle Teilhabe in die Praxis umzusetzen, muss aber auch mit einem neuen Typus von Musiker:innen zusammengearbeitet und im Bereich der Musikvermittlung hochqualifiziertes Personal als Changemaker eingestellt werden. Im Idealfall kann dadurch nicht nur der Horizont der Akteur:innen und die Vielfalt der an klassischer Musik teilhabenden Gesellschaftsgruppen erweitert werden, sondern auch die klassische Musik selbst erhält eine erweiterte Bedeutung. Es gilt stetig den Graben zwischen Hochkultur und bisher ausgeschlossenen Gesellschaftsgruppen zu verringern und die klassische Konzertkultur beispielsweise durch die Mitsprache von neuen Gesellschaftsgruppen zukunftsfähig zu machen. In Zukunft werden Akteur:innen klassischer Musik immer wieder von der Bühne hinunter als interagierende Künstlerinnen und Künstler ins Foyer, vor den Eingang, auf die Straße, ins Quartier, ins Abgelegene und ins Öffentliche gehen. Und von dort kommen sie verändert wieder zurück in das Klassiksystem, dem sie neue Impulse zu geben vermögen.

Quelle: Handbuch „Kulturelle Teilhabe“, Nationaler Kulturdialog, Seismo Verlag, Zürich, 2019.

 

Neue Tätigkeitsfelder


In den letzten Jahren sind im klassischen Konzertbetrieb und vielen anderen Musikbereichen musikvermittelnde Angebote, neue Konzertformate und vielfältige Projekte entstanden. Mit unterschiedlichen Ansätzen werden neue Zugänge zur Musik eröffnet. Diese Entwicklung bietet neue Tätigkeitsfelder für Musikvermittler:innen. Dabei werden von Musiker:innen im Berufsalltag zukünftig vermehrt Kenntnisse und Fähigkeiten in diesem Bereich sowie eine Beteiligung an musikvermittelnden Angeboten erwartet.

Institut für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf)

Das Institut für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) erforscht, welche Bedingungen Kulturelle Teilhabe begünstigen oder verhindern. Als unabhängige Forschungseinrichtung liefert das IKTf Kultureinrichtungen, Kulturpolitik und ‑verwaltungen umfassendes Basiswissen für die datenbasierte Entwicklung ihrer Teilhabe-Strategien.


 



Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg (ZfKT)

Das Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg (ZfKT) setzt sich dafür ein, dass kulturelle Teilhabe besser gelingt.


 

 


KUBI‐S Netzwerk Kulturelle Bildung Stuttgart

KUBI‐S, das Netzwerk Kulturelle Bildung Stuttgart, ist eine zentrale Koordinierungsstelle für alle Anliegen kultureller Teilhabe. Das Team von KUBI‐S versteht sich als Unterstützer, Berater und Vernetzer und ist Ansprechpartner für alle Nutzer*innen und Akteur*innen kultureller Bildungsangebote.



 

MULEM-EX Musiklehrkräftebildung – eine explorative Studie

 

Musikunterricht in Schulen ist die Basis für kulturelle Teilhabe und fördert die Integration. Aber warum bewerben sich immer weniger junge Menschen für ein Lehramtsstudium Musik? Die deutschlandweite Studie „MULEM-EX“ (kurz für: „Musiklehrkräftemangel – eine explorative Studie“) gibt Antworten auf diese für die musikalische Bildung so drängende Frage. Sie wurde von der Bundesfachgruppe Musikpädagogik getragen und von der Rektorenkonferenz der Deutschen Musikhochschulen finanziert.

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